Eine Erfolgsgeschichte aus Offenbach

Mut&Liebe 16.11.2015

"Ich wäre auch gerne der Chef…" Das ist leicht gesagt und klingt verlockend. Aktuell haben aber gerade viele Betriebe große Probleme eine Nachfolgerin oder Nachfolger für den 'Chef' zu finden. Die Kinder der Firmengründer haben oft andere Pläne und unter den Mitarbeitern gibt es wenige, die wirklich die Verantwortung für einen Betrieb übernehmen wollen.

"Es ist schon ein großer Schritt und am Anfang nicht einfach", erklärt Pablo Gonzalez, Mitinhaber von ANTEC in Offenbach. "Trotzdem verstehe ich es nicht, dass sowenige Interesse haben, alteingessene Firmen zu übernehmen. Man sieht dies ja auch bei anderen Handwerksbetrieben, Bäcker, Schreiner oder Metzger, alle haben Probleme Nachfolger zu finden, letztendlich verschwinden die Betriebe."


Pablo Gonzalez und Roberto Careddu, ehemalige Mitarbeiter von ANTEC, übernahmen 2005 gemeinsam den Traditionsbetrieb von Peter Friedrich. 1973 gegründet, lagen die Arbeitsschwerpunkte zunächst in den Bereichen Fernsehen- und Antennentechnik. Der Firma ist es gelungen, mit den rasanten, technischen Entwicklungen Schritt zu halten und die Arbeitsfelder den neuen Anforderungen anzupassen. "Den Beruf 'Fernsehtechniker' gibt es ja so eigentlich nicht mehr", so Roberto Careddu. "Unsere Mitarbeiter aus verschiedenen Berufen bilden wir selbst auf die speziellen Arbeitsbereiche weiter, da es den Ausbildungsberuf, der den neuesten Fortschritten gerecht wird, noch garnicht gibt. Wir kooperieren da auch eng mit der Agentur für Arbeit."

Das Unternehmen arbeitet mittlerweile in Bereichen Antennen- und Satellitentechnik, Aufbau und Wartung von Kabelfernsehanlagen für Privat- und Großkunden; Elektrotechnik und Video- und Überwachnungssysteme. Das Einsatzgebiet reicht über Offenbach ins gesamte Rhein-Main-Gebiet, auch hessenweit sind die Monteure unterwegs.

Roberto Careddu (links), Pablo Gonzalez (rechts) und Firmengründer
Peter Friedrich

Von 5 auf über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Betrieb mittlerweile gewachsen. Trotzdem herrscht eine familiäre, freundliche Atmosphäre; wer einmal in der Firma angekommen ist, bleibt in der Regel über Jahre. Das junge Team, wie auch die Geschäftsführer, ist multikulturell. "Gerade in Offenbach ist dies ein Vorteil, da wir oft mit unseren Kunden in ihrer Sprache sprechen können", so Gonzalez. Im nächsten Jahr steht auch ein Umzug für die expandierende Firma auf dem Programm. "Aber selbstverständlich innerhalb von Offenbach", versichern die Geschäftsführer. "Denn wir lieben unsere Stadt."

Rundum eine Offenbacher Erfolgsgeschichte also, die Mut macht: Eine gelungene Firmenübernahme, Schaffung von Arbeitsplätzen, Zukunftsperspektiven und ein überzeugendes Beispiel für das Funktionieren einer multikulturellen Gesellschaft.